Mittwoch, 4. Dezember 2013

Ziele definieren oder nicht?

Käfig oder vogelfrei?


Seit Anbeginn meiner Zeit wurde ich gefragt, was ich einmal werden wolle, wenn ich groß bin. Es war schon damals die indirekte Frage nach meinen Zielen. Ich wollte mal Prinzessin und mal Tierärztin werden. Habe ich diese Ziele erreicht? Natürlich nicht, denn sie haben sich gewandelt und heute bin ich froh, dass ich weder das Eine, noch das Andere bin.

Was sagt es also über unsere Zielsetzungen aus? Ganz offensichtlich bringen langfristige Ziele nichts, weil sich die Umstände, Anforderungen und Interessen im Laufe eines Lebens verändern. Oder ist es in Relation zum Alter zu sehen? Heute mit 30 würde ich sagen, dass ich meine Ziele präziser und langfristiger planen kann, als mit 5. Ich weiß heute, welchen Standard ich leben möchte und habe mir ein Leben aufgebaut, was sicherlich auch aufgrund von gesteckten Zielen entstanden ist. Allerdings schlängelte ich mich auf dem Weg zu dem Großziel einmal hier und einmal dort entlang - Geradlinigkeit kann man mir nicht gerade nachsagen. Aber immerhin habe ich mein Ziel erreicht. Ziele sind da, um erreicht zu werden - wie lange es dauert oder welcher Weg zu gehen ist, scheint zunächst einmal nebensächlich.

Gehen wir einmal von dem Lebensziel aus: Studium in 3 Jahren durchziehen, gut bezahlten Job bekommen, der auch noch Spaß macht - den Partner fürs Leben kennenlernen, heiraten Kinder bekommen - natürlich immer noch neben dem gut bezahlten Job. Karrierefrau und Supermama (oder -papa) mit einem Einfamilienhaus, glücklicher Partnerschaft und allem was sonst noch dazu gehört.

Wenn wir uns dieses Ziel setzen, werden wir aller Voraussicht nach an zumindest einem Punkt gegen die Wand laufen. Ich kann im Jahr sechsstellig verdienen, aber wird mir in der Zeit ein Mensch begegnen, der sein Leben mit mir teilen will? Oder, sollte ich ihn schon haben, wird mein Kind mich erkennen, wenn ich gefühlt 24:7 arbeite? Hier sind wir bei dem Punkt Realität angelangt. Wir sollten dafür sorgen, dass unsere Ziele realistisch bleiben und wir auch kleine Erfolgserlebnisse einfahren können. Ich halte es für gesund, wenn man kleine Zwischenziele definiert und auf jedes einzelne hinarbeitet, was am Ende zum Erreichen der Spitze - nämlich dem Großziel führt. Ich sollte immer dafür sorgen, dass ich mich nicht zu vielen selbstproduzierten Enttäuschungen aussetze, weil ich den Mount Everest innerhalb eines Tages besteigen möchte. 


Im Bereich des Online Marketings ist es wichtig zu wissen, worauf ich hinaus will, weil meine Kampagne sonst ins Leere laufen würde. Aber auch hier weiß ich zunächst nur, dass ich z. B. eine Homepage für einen großen Automobilkonzern schalten möchte - die Schritte bis dahin, sind jedoch vielfältig und nicht innerhlab weniger Stunden zu realisieren. Also setze ich mir Etappenziele von der Suche eines verfügbaren und passenden Domain-Namen, über die Keywordrecherche, bishin zu grafischen Feinheiten.

Abschließend lässt sich sagen: Ziele können durchaus sinnvoll sein - aber nicht immer und überall und schon gar nicht in jedem Bereich seines Lebens. Lassen Sie sich auch einmal treiben und genießen sie die Ungewissheit, die dieses Prickeln und Ziehen im Bauchraum auslöst. Let's go crazy - einfach mal aufstehen und nicht planen, einfach mal auf das Fahrrad steigen und gucken wo man ankommt. Ihr Geist wird es Ihnen danken!

Um noch mehr Meinungen über Zielsetzungen zu erhalten, schauen Sie hier.

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